Deutscher Klangkunst-Preis 2010  
  Peter Ablinger

 

 

statement:
Über Dinge werden wir
nie etwas erfahren.
Nur über Relationen
zwischen Dingen
oder Dingen und uns.
P.A.

 

"Die Klänge sind nicht die Klänge! Sie sind da, um den Intellekt abzulenken und die Sinne zu besänftigen. Nicht einmal das Hören ist das Hören: Das Hören ist das, was mich selbst erschafft." Der 1959 in Schwanenstadt, Österreich geborene Peter Ablinger ist, so hat es Christian Scheib einmal formuliert, ein "Mystiker der Aufklärung", dessen "Anrufungen und Litaneien auf das Erkennen abzielen". Gleichzeitig ist der Komponist, der - nach einem Graphikstudium - bei Gösta Neuwirth und Roman Haubenstock-Ramati studierte und seit 1982 in Berlin lebt, ein Skeptiker, der um die durch Tradition aufgezwungenen kulturelleen Spielregeln und (schlechten) Angewohnheiten weiß: "Spielen wir also weiter und sagen: Die Klänge sind da, um zu hören (- nicht um gehört zu werden. Das ist etwas anderes.). Und das Hören ist da, um aufzuhören. Mehr weiß ich auch nicht." (Christian Baier)

Engagements, Auszeichnungen (Auswahl):
1988 Gründung und bis 2005 Leitung des Ensembles Zwischentöne; 1990 Mitbegründung und bis 1992 Leitung des Festivals "Klangwerkstatt"; 1993 Gastprofessur in Graz; 1996 Organisation von Zeit Geben 1-3; Gastkomponist des IEM Graz; Stipendiat der Heinrich Strobel Stiftung; 1998 Förderpreis der Akademie der Künste Berlin; Konzertreihe 10 Jahre Zwischentöne; 2001 Stipendium der Villa Aurora, Los Angeles; Konzertreihe "Musik für den Blick nach draußen"; 2005 Kurator für "Turning Sounds" Warszawa, und für die Konzertreihe "Hörsturz" Berlin; Preis der österreichischen Gesellschaft für elektronische Musik; 2007 Lectures u.a. am Institute for Living Voice Buenos Aires, Columbia University New York City; 2008 Dozent am BARD College New York, Lectures u.a. an der Hochschule für Musik Frankfurt a.M., Zürcher Hochschule der Künste, Musikuniversität Wien; Andreij Dobrowolsky Kompositionspreis für das Lebenswerk; 2009 Dozent an der Kunstuniversität Graz, Lectures u.a. bei der Darmstädter Frühjahrstagung, an der Manhattan School of Music und in Yale

Konzerte (Auswahl):
Wiener Festwochen 1981, Berliner Festwochen 1988, Wien Modern 1990, Darmstädter Ferienkurse 1990,92,94, Musikprotokoll des Steirischen Herbstes 1991,94,97,2004, Bienale Berlin 1993,99, Insel Musik Berlin 1991,94,95,97,98, Trienale Köln 1994, Prager Frühling 1994, Hörgänge Wien 1992,93,94,95,96,97,2000 Neue Musik Rümlingen 1994,95,99, Donaueschinger Musiktage 1997,2000,03, Internationales Musikfestival Istanbul 1997, Klangaktionen München 1997,98,2003, Los Angeles resistance fluctuation 1998, Musica Nova Sofia 2000, Festival of Vision Hong Kong 2000, MAK Center Los Angeles 2001, Collección de Pianos Buenos Aires 2002, Huddersfield Contemporary Music Festival 2003, Teatro Colón Buenos Aires 2005, Happy Days Oslo 2005, SuperDeluxe Tokyo 2005, Kunstraum Düsseldorf 2005, Cut&Splice London 2005, Música Contemporánea Santiago de Chile 2005, Maerzmusik Berlin 2006, Holland Festival Amsterdam 2007, La Biennale di Venezia 2007, Carnegie Hall New York 2007, AMUZ Antwerpen 2008, Luxembourg Philharmonnie 2008, Austrian Cultural Forum New York 2008, Institute of Contemporary Arts London 2008, Champ d’Action Leuven 2008, Portrait Wien Modern 2008 , Carré d'Art Nimes 2009, Wet Ink Ensemble Portrait New York 2009, Festspielhaus Salzburg 2009;

Installationen (Auswahl):
1994: "Peter Ablinger: Weiss/Weisslich", Neue Musik Rümlingen; 1995: "Das Rauschen", Neue Galerie der Stadt Graz; 1999: "Auszeit", Stadtgalerie Kiel; 2000: "Peter Ablinger/Claudia Doderer: Nerz und Campari", Musikprotokoll des Steirischen Herbstes, "Walkmen", Diözesanmuseum Köln; 2001: "The Two Paths: Peter Ablinger and Michael Pisaro", Santa Monica Museum of the Arts; 2002: "Peter Ablinger: Mehr Wirklichkeit", Kunsthalle Karlsplatz Wien; 2003: "Conceptualisms", Akademie der Künste Berlin, "Eintönen", Kunsthaus Graz; 2004: "Sonoric Atmospheres", Ostseebienale der Klangkunst, Wismar, "Hängende Gärten", Wiener Festwochen; 2005: "Happy Days", Musikkinformasjonssenteret Oslo, "Puerto 2005", Estudio Abierto Buenos Aires; 2006: "Siegmund Freud", MAK Wien; 2007: "Portrait meiner Eltern" Märkisches Museum der Stadt Witten
" Tina B", Praha; 2008: „Hören hören“, Haus am Waldsee Berlin, „WUK Kunsthalle Exnergasse“ Wien Modern, „3 Orte Warschau“, Turning Point; 2009: „Landschaftsoper“ Ulrichsberg, „Deus Cantando/God Singing“ World Venice Forum, „Schaufensterstück“, Matadero Madrid, „Rainy Days“ Luxemburg

CDs (inges. bisher 29 Veröffentlichungen; Auswahl):
Grazer Etikett 1996, Extraplatte 1998, Durian Records 1998,2003, col legno 1998,2002, hat(now)Art 2000, Kairos 2000, World Edition 2002, Los Angeles River Records 2003, col legno 2004, Mode Records2009, Kairos 2009

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